Schreibwerkzeuge gibt es jede Menge. Füller zum Nachfüllen mit dicken, mittleren und dünnen Federn, welche mit Patronen, Kugelschreiber, Bleistifte, harte, weiche, dicke, dünne ... Aber Lesewerkzeuge? Auch davon gibt es die unterschiedlichsten. Vom Tablet bis zum Notebook oder Desktop. Nicht zu vergessen die E-Reader, von denen meines Wissens nach zwei den Markt dominieren: Kindle und Tolino. Doch die Marke ist eigentlich egal.
Was macht eine Leserin wie ich, die am liebsten Bücher von Andreas Eschbach liest? Und Andreas Gruber gut findet? Oder auch die Schwarten von Tess Gerritsen? Richtig. Sie bekommt Gewichtheberarme. Zumal ich beim Lesen gern Rad fahre. Präzise ausgedrückt ist es natürlich anders herum. Ich lese beim täglichen Training auf dem Indoor-Bike gern. Mit einem Hardcover ist das nahezu unmöglich, ebenso mit dicken Softcovern. Es macht einfach keinen Spaß.
Also habe ich irgendwann den alten Tolino – ein Erbstück von meiner Mutter – herausgekramt. Ein Gerät der ersten Stunde aus dem Jahr 2013. Erstaunlicherweise funktionierte es noch, obwohl meine Mutter es so gut wie nie benutzt hat. Sie hatte es lieber, Papier in den Händen zu halten und Seiten umzublättern.
Auch ich habe ihren Tolino nur selten genutzt. Das letzte Update war von 2018. Danach ließ sich keins mehr machen. Zumal auch keine Internetverbindung mehr hergestellt werden konnte. Also habe ich das Gerät nur dazu benutzt, um meine eigenen E-Books kurz vor deren Veröffentlichung zu testen.
Mir war das Gerät einfach zu langsam beim Start, beim Aufrufen eines Buches sowie beim Wisch zur nächsten Seite. Mit dem falschen Schwung landete man zudem noch ein paar Seiten weiter anstatt auf der Anschlussseite. Außerdem war das Gerät viel zu schnell leer, was ich auf die jahrelange Nichtbenutzung schiebe.
Das Dicke-Wälzer-lesen-beim-Radfahren-Problem blieb. Bis letzte Woche.
Ich habe mich zum Kauf eines Tolino Shine 5 entschieden, einem preisgünstigen Einsteigermodell ohne jeglichen Schnickschnack. Innerhalb von den paar Tagen, in denen mein kleiner Lesehelfer nun in Gebrauch ist, habe ich bereits zwei Mal in der Badewanne gelesen, durch die Woche abends im Bett, am Wochenende morgens im Bett. Das Teil ist herrlich klein, leicht und hat ein so gestochen scharfes Schriftbild, dass ich beinahe Angst bekomme, mich zu schneiden. Wie sonst schon mal am Papier.