Kurz erklärt - Ein kleines Glossar

Schon mal gehört? Eine kurze Übersicht für Anfänger.


Gehört schon, aber ... mal eben nachsehen, kann ja nicht schaden.

Ich habe die Erklärungen zu den untenstehenden Begriffen nur angeteasert. Es gibt zu jedem der unten aufgeführten Punkte deutlich mehr zu sagen und über einige Punkte kann man sogar ausgiebig diskutieren und philosophieren. Das würde an dieser Stelle aber zu weit führen. Die Erläuterungen sind für Autoren gedacht, die eben erst mit dem Schreiben beginnen.


Ich werde die Liste, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch Richtigkeit erhebt, von Zeit zu Zeit ergänzen. Die letzte Aktualisierung ist vom 18.08.2025.

Absatz

Absätze strukturieren den Inhalt eines Textes. Ein Absatz ist eine Leerzeile zwischen zwei Textstellen. Er dient dazu, eine neue Szene einzuleiten, bei der Ort und Zeit wechseln. Ein Absatz erspart Sätze wie „Es vergingen zehn Minuten, dann ...“

Alliteration

Stilmittel. Jedes Wort eines Satzes beginnt mit dem gleichen Buchstaben. Das bekannteste Beispiel ist ein Werbeslogan aus den 1950er Jahren:
Milch macht müde Männer munter.

Alphaleser

Diejenigen, die die Rohversion eines Textes lesen.

Antagonist

Der Antagonist ist die Gegenfigur zum Protagonisten.

Anthologie

Eine Textsammlung verschiedener Autoren in einem Buch.

Antonym

Das Gegenteil von einem Wort.
Beispiel: lang - kurz

Arbeitstitel

Der Titel, unter dem eine Geschichte bearbeitet wird. Der Arbeitstitel kann der Titel des fertigen Buches sein, muss es aber nicht zwingend.

Auktorialer Erzähler

Der auktoriale Erzähler ist ein allwissender Erzähler. Er kennt die Gedankengänge der Figuren sowie alle Details der Handlung ohne selbst Teil der Handlung zu sein.

Bathos

Stilmittel. Etwas Höherwertiges wird einem niedrigen Wert gegenübergestellt.
Beispiel: Das Erdbeben verschluckte meine Garage sowie die Blümchen in der Auffahrt.

Belletristik

Fiktive Unterhaltungsliteratur wie zum Beispiel ein Roman. Ein Sach- oder Fachbuch ist also keine Belletristik.

Betaleser

Testleser. Sie lesen die überarbeitete Version eines Textes und geben Input für Verbesserungen. Sie beurteilen im Idealfall die Wirkung der Geschichte auf den Leser.

Blocksatz

Der Text beginnt linksbündig und endet rechtsbündig.
Beispiel:
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Buchpreisbindung

Gesetzlich vorgeschrieben. Ein Buch kostet in allen Geschäften (online oder stationär) dasselbe.

Buchsatz

Der Buchsatz ist die Form des Buches, also die Gesamtheit der Absätze, Einrückungen, Zeilenabstände, Schriftgröße, etc. Quasi das „in Form bringen“ der Geschichte.

Chiasmus

Stilmittel. In einem Satz werden Gegenteile gegenübergestellt (symmetrische Überkreuzstellung).
Beispiel: Ich arbeite nachts, tagsüber schlafe ich.

Cliffhanger

Die Geschichte wird an einer spannenden Stelle abgebrochen und erst zu einem späteren Zeitpunkt weitererzählt.

Cover

Die Titelseite des Buches.

Deux Ex Machina

Idealerweise sollte die Auflösung der Geschichte durch den Protagonisten erfolgen.
Geschieht dies nicht, sondern schaltet sich quasi eine Art Gott ein, sodass das Ende der Geschichte rein zufällig herbeigeführt wird, spricht man von Deus Ex Machina.

Dilogie

Zweiteiler, zweiteiliger Band

DKZV

Abkürzung für Druckkostenzuschussverlag. Von einem Druckkostenzuschussverlag ist in den meisten Fällen abzuraten, da dieser oft unseriös ist und eine unangemessene Höhe der Vorfinanzierung für die Produktion eines Buches verlangt.
Faustregel: Die Veröffentlichung eines Buches kostet nichts. Wird dafür Geld verlangt, ist unbedingt Vorsicht geboten! Eine Recherche zu dem Anbieter sollte unbedingt erfolgen und zwar nicht auf der Internetseite des Anbieters selbst.

Dystopie

Eine Zukunftsvision mit pessimistischem Grundton. Die Dystopie ist das Gegenstück zur Utopie.

Einrückung

Dient der Strukturierung eines Textes. Eingerückter Text beginnt nicht linksbündig, sondern mit einem Leerraum zu Beginn der Zeile.

Erzählperspektive

Ein Geschichte kann aus verschiedenen Blickwinkeln oder Perspektiven erzählt werden. Perspektivwechsel innerhalb einer Geschichte sind möglich. Häufig wird jedoch aus einer Perspektive erzählt.
Es gibt die folgenden Erzählperspektiven: auktorial, personal, neutral, Ich-Erzähler

Erzählstrang

Szenen eines Textes, die einem bestimmten Thema innerhalb der Geschichte zugeordnet werden können.
Beispiel: In einem Krimi ermittelt ein Kommissar in einem Mordfall. Er hat außerdem private Probleme, da er in Scheidung lebt und Spielschulden hat.
Alles, was mit dem Mordfall zu tun hat, ist ein Erzählstrang, ein zweiter beinhaltet alles, was mit der Scheidung zu tun hat. Der dritte Erzählstrang beschäftigt sich mit den Spielschulden. Dabei bildet alles, was mit dem Mord zu tun hat, den Hauptstrang. Die Zuordnung zu den Strängen ist nicht immer einfach, da sie ineinander übergreifen können.

Epilog

Steht am Ende der Geschichte, fasst lose Fäden zusammen oder gibt einen Ausblick auf die Zukunft.

Flattersatz

Der Text beginnt linksbündig und läuft am Ende ungleichmäßig auseinander.
Beispiel:
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Foliieren

Ein Blatt bekommt eine Nummerierung. Dabei wird das Blatt selbst nummeriert, nicht etwa die Seite. Die Rückseite trägt also keine Nummerierung.

Guillemets

Guillemets sind nichts anderes als Anführungszeichen, die in der wörtlichen Rede benutzt werden.
So sehen sie aus: «Hier steht, was jemand gerade sagt.»
Es gibt sie auch in dieser Form: »Hier steht, was jemand gerade sagt.«

Hardcover

Gebundes Buch mit dicken Klappendeckeln

Hexalogie

Sechsteiler, sechsteiliger Band

Hyperbel

Stilmittel. Eine absichtliche Übertreibung, um etwas zu verdeutlichen. Dabei kann auch bis zur Unmöglichkeit übertrieben werden.
Beispiel: Der hat Beine, die sind so dünn wie Porreestangen.

Ich-Erzähler

Der Ich-Erzähler ist eine Figur innerhalb der Geschichte, die alles aus ihrer Sichtweise erzählt.

ISBN

International Standard Book Number. Quasi das Nummernschild eines Buches. Jede ISBN wird nur 1 Mal vergeben.

Jugendliteratur

Genre. Ist die Zielgruppe zwischen 12 und 18 Jahren alt, spricht man von Jugendliteratur. Texte, die für einen Personenkreis unter 12 Jahren geeignet sind, fallen unter Kinderliteratur. Die Grenzen sind dabei fließend. Inhaltlich befasst sich die Jugendliteratur mit Geschichten, mit denen sich die Jugendlichen identifizieren können.

Kapitel

Kapitel können beliebig lang sein. Ein Kapitel fasst einzelne Szenen zusammen. Startet ein neuer Teil innerhalb der Geschichte, beginnt ein neues Kapitel mit einer oder mehren Szenen.

Korrektorat

Bei einem Korrektorat werden Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert.

Lektorat

Bei einem Lektorat werden Stil und Logik begutachtet und bewertet. Der Lektor macht Vorschläge bezüglich Vokabelwahl, Ausdrucksform (Stil) und Satzbau.

Metapher

Stilmittel. Es wird ein Ausdruck verwendet, der die Standardvokabel ersetzt, sodass man ein Bild im Kopf erzeugt.
Beispiele: „Wüstenschiff“ anstatt „Kamel“ oder „Fuchs“ anstelle von „listiger Mensch“.

Monolog

Gegensatz zum Dialog. Eine Person redet allein vor sich hin (Selbstgespräch).

Nachwort

Anmerkungen des Autors zur Entstehung des Textes, gespickt mit weiteren Hintergrundinfos. Oft auch versehen mit Danksagungen.

Neutraler Erzähler

Der neutrale Erzähler ist keine Figur innerhalb der Geschichte. Der neutrale Erzähler berichtet objektiv, also so wie es von außen wahrnehmbar ist.

Okkult-Krimi

Ein Kriminalroman mit Bezug zu einem okkulten Phänomen. Beispiele sind Geschichten, bei denen Ritualmorde verübt werden.

Oxymoron

Rhetorische Figur. Etwas, das sich gegeneinander ausschließt, wird miteinander verbunden.
Beispiele: beredtes Schweigen, geliebter Feind, gehasster Freund

Paginieren

Ein Schriftstück mit Seitenzahlen versehen.

Pantser

Ein Pantser ist jemand, der aus dem Bauch heraus schreibt.

Paperback

Taschenbuch, Softcover

Pentalogie

Fünfteiler, fünfteiliger Band

Personaler Erzähler

Bei der personalen Erzählperspektive wird in der 3. Person erzählt. Also er oder sie berichtet über die Geschehnisse sowie die Charaktere. Der Leser bekommt alles mit, was eine bestimmte Figur in der Geschichte erlebt, denkt und fühlt.

Pitch

Ein Pitch ist die Zusammenfassung einer kompletten Geschichte in wenigen Sätzen. Üblich sind 1 - 5 Sätze, auch für sehr lange Romane.

Plotter

Ein Plotter ist jemand, der seine Geschichte vorab plant.

PoV

Point of View. Erzählperspektive.

Print on Demand

Ein Verfahren, bei dem es keine Auflage gibt. Das Buch wird erst bei eingehender Bestellung gedruckt. So gibt es kein finanzielles Risiko.

Prolog

Der Einstieg in eine Geschichte, sozusagen ein Vorkapitel.

Protagonist

Der Protagonist ist die Hauptfigur.

Quasimodo

Vermutlich kennt jeder Literaturbegeisterte Victor Hugos tragische Figur - den Glöckner von Notre Dame. Doch was heißt Quasimodo eigentlich? Quasi modo kommt aus dem Lateinischen und heißt der niedrige Sonntag. Seinen Namen im Roman hat der Bucklige, weil er an besagtem Sonntag als Säugling in Notre Dame verlassen worden war.

Rahmen / Rahmenhandlung

Element der Erzählstruktur. Die Handlung wird in einen Rahmen eingebettet. Aus diesem Rahmen heraus kann die Handlung kommentiert werden.
Beispiel: Jemand erzählt seiner Tochter, was er in jungen Jahren erlebt hat. Das ist der Rahmen. Die Erlebnisse sind dann die Binnenhandlung, also die eigentliche Geschichte, die umrahmt wird.

Rezension

Buchbesprechung mit Kritik. Bei einer Rezension wird der Inhalt eines Buches beschrieben. Anschließend bewertet man Wirkung und Sprache sowie den Inhalt als solchen.

Rohfassung

Erstentwurf eines Textes.

Rückblende

Innerhalb einer Geschichte wird auf ein Geschehnis zurückgeblickt, das vor der Handlung der aktuellen Ereignisse liegt. Man spricht auch von Analepse oder Flashback.

Softcover

Paperback. Taschenbuch mit dünnem Cover und Rückseite

Synonym

Wort mit gleicher Bedeutung.
Beispiel: typischerweise - standardmäßig

Szene

Eine Szene kann beliebig lang oder kurz sein, zusammengesetzt aus verschiedenen Elementen: einem Ereignis, einer Komplikation, einem Wendepunkt, einer Krise, einem Höhepunkt, einer Auflösung.

Testleser

Betaleser. Sie bekommen die überarbeitete Version einer Geschichte, machen Verbesserungsvorschläge und beurteilen idealerweise das Werk.

Tetralogie

Vierteiler, vierteiliger Band

Trilogie

Dreiteiler, dreiteiliger Band

Trivialliteratur

Literatur mit niedrigem Kunstanspruch und hohem Unterhaltungswert, die auf ein breites Publikum abzielt.

Utopie

Eine Zukunftsvision, oftmals optimistisch.

Verfasser

Ein Schriftsteller oder Autor. Jemand, der einen Text schreibt.

Verlag

Ein Unternehmen, das Druckwerke oder elektronische Texte auf den Markt bringt. Das heißt, ein Verlag produziert, vertreibt und vermarktet Bücher. Verlage tragen das volle Unternehmensrisiko.

Vorwort

Das Vorwort wird oft von jemand anders als dem Autor selbst geschrieben. Es sagt etwas zur Entstehungsgeschichte des Buches oder geht bewertend auf seinen Inhalt ein.

Widmung

Eine oder mehrere kurze Sätze an eine bestimmte Person gerichtet. Die Widmung steht in keinem inhaltlichen Zusammenhang zur Geschichte.

Worldbuilding oder Weltenbau

Eine fiktive Welt muss vom Autor erschaffen werden, nicht nur im Genre Fantasy. Denn auch die Figuren einer realen Welt müssen so in die Umgebung eingepasst werden, dass der Leser sich vorstellen kann, wo sie wohnen, essen, einkaufen gehen - eben die Welt, in der sie sich bewegen.

Y

Autorin mit einem Y am Ende ihres Nachnamens: Susanne Kowalsky
(kleiner Scherz)

Zeitraffung

Die erzählte Zeit ist länger als die Erzählzeit. Das ist die häufigste Form in Erzählungen.

Zeitsprung

Der Autor oder Erzähler überspringt einen Zeitabschnitt in der Handlung.

Zielgruppe

Für wen das Buch geschrieben ist. Die Zielgruppe kann mit dem Genre zusammenhängen.
Beispiel: Ein Vorlesebuch hat die Zielgruppe Kinder.

Ich danke meiner Birze für die Unterstützung, insbesondere für die Buchstaben U - V sowie Y.